KZ-Friedhöfe

In den letzten Kriegsmonaten trieb die SS tausende KZ-Häftlinge auf sogenannten Todesmärschen durch Bayern. Viele der KZ-Häftlinge starben auf diesen Märschen an Entkräftung oder wurden von ihren Bewachern ermordet.

Anfang der 1950er-Jahre befanden sich 493 KZ-Friedhöfe in Bayern. Quelle: Stiftung Bayerische Gedenkstätten

Ihre Leichname wurden entlang der Routen verscharrt. An Standorten von KZ-Außenlagern ließ die SS von den Häftlingen Massengräber für die Verstorbenen ausheben.

Auf Druck von Überlebenden und Alliierten erhielten die Opfer nach Kriegsende eine würdevolle Bestattung. Insgesamt entstanden während dieser Zeit bayernweit 493 KZ-Grabstätten.

In den 1950er-Jahre wurden viele dieser KZ-Grabstätten geöffnet. Die Leichname wurden exhumiert und – soweit identifizierbar – in ihre Heimatländer überstellt. Die Toten, die nicht identifiziert werden konnten, wurden auf den Ehrenfriedhöfen in Dachau und Flossenbürg beerdigt. Heute gibt es in ganz Bayern noch 75 KZ-Grabstätten.

Im Raum Landsberg am Lech existieren heute 14 KZ-Friedhöfe mit jeweiligen Gedenkstätten, auf denen die Opfer des KZ-Außenlagerkomplexes Landsberg/Kaufering beerdigt sind. Die meisten von ihnen sind in unmittelbarer Nähe zu den ehemaligen KZ-Außenlagern angelegt worden.

Eine Übersicht der heute bestehenden KZ-Friedhöfe in Bayern. Quelle: Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Es existieren nur wenige konkrete Angaben über die Verstorbenen der verschiedenen Lager. Sämtliche KZ-Außenlager meldeten ihre Sterbefälle dem Lager Kaufering I. Dieses übermittelte die Zusammenstellung anschließend an das KZ Dachau.

Gesonderte Aufzeichnungen über die verstorbenen Häftlinge in den einzelnen Lagern des KZ-Außenlagerkomplexes Landsberg/Kaufering wurden nicht geführt. Die unterschiedlich angegebenen Zahlen beruhen auf Schätzungen des Landsberger Landratsamtes und dem Bayerischen Landesentschädigungsamts aus dem Jahr 1949.

Die KZ-Häftlinge, die im KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering starben, wurden bis Oktober 1944 in das KZ Dachau gebracht und dort verbrannt. Später mussten die KZ-Häftlinge die Toten in nahe gelegenen Massengräbern verscharren. Diese waren meist der Ausgangspunkt für die Errichtung der heutigen KZ-Friedhöfe.

Seit 2013 werden die KZ-Friedhöfe in Bayern von der Stiftung Bayerische Gedenkstätten verwaltet. Weitere Informationen unter:

https://www.stiftung-bayerische-gedenkstaetten.de/gedenkorte/kz-friedhoefe-in-bayern-1