Kaufering III (Kaufering)
Am 17. Juni 1944 erreichten die ersten 22 KZ-Häftlinge aus dem KZ Dachau Kaufering. Bei ihnen handelte es sich um Funktionshäftlinge. Bereits einen Tag später erfolgte der Transport von 1.000 ungarischen Juden aus dem KZ Auschwitz-Birkenau in das Lager Kaufering III. Auf dem zweitägigen Transport waren zwei KZ-Häftlinge gestorben.
Das Lager wurde im Verlauf seines Bestehens weiter ausgebaut. Neben den Erdhütten zur Unterbringung der Gefangenen existierten ein Krankenblock, eine Kapo- und Schreibstube, Werkstätten, eine Küche, eine Bekleidungskammer sowie eine Totenkammer. Darüber hinaus wurde im Lager ein separierter Bereich für weibliche Gefangene errichtet.
Es sollte das erste und letzte Bad meiner ganzen Lagerzeit werden, seit ich Ausschwitz im Juli 1944 verlassen hatte. Damals wurden wir auch wieder geschoren. Nachdem wir uns ohne Seife so gut wie möglich gereinigt hatten, spritzten uns die Wachen, um sich einen Spaß zu machen, mit Wasserschläuchen eiskalt ab. Es war mitten im bayrischen Winter, und ich weiß nicht, wieso wir nicht alle an Lungenentzündung gestorben sind.
– Jakob Bresler über die Lebensbedingungen im Lager Kaufering III
Die KZ-Häftlinge wurden als Zwangsarbeiter für Eisenbahn- sowie Betonarbeiten auf den nahegelegenen Bunkerbaustellen eingesetzt.
Die SS vernichtete bei der Räumung Karteien und Bücher des Lagers. Dem Lagerältesten Viktor Nečas gelang es jedoch, das Lagerbuch zu retten. Es befindet sich heute im Besitz des Jüdischen Museums in New York City.
Auf dem ehemaligen Lagergelände befindet sich heute eine Kleingartensiedlung. Am einzigen vom KZ-Außenlager Kaufering III noch bestehenden Überrest, einem Betonfundament einer abgerissenen Funktionsbaracke, wurden zwei Gedenksteine und 1993 eine Schautafel der Gemeinde Kaufering aufgestellt.
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