KZ-Friedhof, Kaufering-Nord

Auf Anordnung der US-Militärregierung wurden von 1948 bis 1950 die KZ-Friedhöfe Kaufering-Nord und Kaufering-Süd angelegt. Auf ihnen liegen verstorbene jüdische Gefangene aus den KZ-Außenlagern Kaufering III und IV.

Der KZ-Friedhof befindet sich nördlich des Parkplatzes Lechstaustufe 18 in der Hurlacher Heide. Quelle: Anton J. Brandl

Die genau Anzahl der Opfer, die auf beiden KZ-Friedhöfen bestattet liegen, ist nicht bekannt. Ein Angehöriger des War Crimes Investigation Team gab im Dachauer Prozess an, dass vor Ort zwei Massengräber mit etwa 2.000 bis 2.500 Toten entdeckt worden waren.

An der östlichen Innenseite der Friedhofsmauer befinden sich zahlreiche Gedenktafeln. Quelle: Anton J. Brandl

Im April 1973 wurden bei Bauarbeiten südlich der beiden KZ-Friedhöfe weitere 48 Skelette von KZ-Häftlingen gefunden. Die Leichen wurden auf dem KZ-Friedhof Kaufering-Nord beigesetzt. Mehrere Gedenktafeln, die von Angehörigen angebracht wurden, erinnern an die Verstorbenen.

Während des Dachauer Prozesses verifizierte Captain John Barnett die Aufnahmen der Massengräber in der Hurlacher Heide. Quelle: United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Leslie Urch

Die parkähnliche Friedhofsanlage von Kaufering-Nord besitzt drei in Betonstein gefasste Grabfelder mit einem Kiesweg, der zum zentralen Denkmal führt. Dieses besteht aus einem Pfeiler aus Flossenbürger Granit. In dem Denkmal sind folgende Worte eingemeißelt:

DER STEIN SCHREIT AUS DER MAUER
DIESES DENKMAL SOLL ZEUGNIS SEIN
BETREFF DERER, DIE DURCH TROCKENHEIT UND HUNGER UMGEKOMMEN SIND,
DIE MÄRTYRER UND HEILIGEN, DEREN SEELEN DEN HARTEN UNTERDRÜCKUNGEN
UND MARTERN BEREITS ENTFLOHEN SIND
SIE KAMEN DURCH DIE VERFLUCHTEN VERBRECHER, DEREN NAMEN AUSGELÖSCHT SEIN SOLLEN, IN DAS LAGER.
IN DEN JAHREN 704, 705 (= 1944/45)
IHRE SEELEN MÖGEN EINGEBUNDEN SEIN IN DAS EWIGE LEBEN!

Das Bild zeigt den KZ-Friedhof nach seiner Fertigstellung im Jahr 1950. Quelle: Stiftung Bayerische Gedenkstätten
Eingang zum KZ-Friedhof. Aufnahme aus den 1950er-Jahren. Quelle: Stiftung Bayerische Gedenkstätten