SS-Hauptsturmführer Heinrich Georg Forster

(Juni 1944 bis September 1944)

Nachdem er Gewaltfotografien herumgezeigt hatte, wurde Heinrich Georg Forster 1944 zu einer Arreststrafe verurteilt. Quelle: Bundesarchiv R 601 Bild-2318-001

Heinrich Forster wurde am 14. Januar 1897 in Langenaltheim in Bayern geboren. Nach seinem Eintritt in die NSDAP und die Schutzstaffel (SS) begann er Ende der 1930er-Jahre seine Tätigkeit in der Wachmannschaft des Konzentrationslagers Sachsenhausen in Oranienburg.

Im Mai 1939 übernahm er dort die Position des Schutzhaftlagerführers. Forster war maßgeblich an dem Aufbau eines Lagers in Semlin, einem Stadtbezirk von Belgrad, beteiligt. Dort wurden für die Ermordung von Juden unter anderem Gaswagen eingesetzt. Diese waren zuvor in Sachsenhausen getestet worden.

Nach seinem Einsatz in Belgrad wurde Forster Lagerführer im KZ-Außenlager Drütte des Konzentrationslagers (KZ) Neuengamme sowie im KZ-Außenlager Schaulen des Konzentrationslagers Kauen, anschließend Schutzhaftlagerführer im Arbeitslager Dora. Er fiel bei seinen Vorgesetzten in Ungnade, nachdem er Gewaltfotografien aus seiner Zeit in Serbien herumgezeigt hatte. Gegen Forster wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. 1944 verurteilte man ihn zu einer Arreststrafe.

Nach seiner Entlassung wurde er in den KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering versetzt, später ins KZ-Außenlager Hersbruck des Konzentrationslagers Flossenbürg. Anschließend musste er – wegen militärischen Ungehorsams – bis Kriegsende in einem Ersatzbataillon der Waffen-SS dienen.

Danach lebte Forster als „Hans Reich“ in Hessen und entzog sich somit der Gerichtsbarkeit der Alliierten. Er starb im Oktober 1955 durch einen Fahrradunfall.