SS-Sturmbannführer Walter Adolf Langleist

(September 1944 bis November 1944)

Im Dachauer Hauptprozess wurde Walter Adolf Langleist (#34) zusammen mit Otto Förschner (#13), Anton Endres (#20), Johann Baptist Eichelsdorfer (#12) und Dr. Kalus Schilling, der vor dem stehenden Angeklagten SS-Hauptscharführer Michael Pellis zu sehen ist, angeklagt. Quelle: United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Elisabeth and Mary Kvitashvili

Walter Langleist wurde am 5. August 1893 in Dresden geboren. Der gelernte Mechaniker trat während der NS-Zeit in die NSDAP sowie die SS ein. Er durchlief verschiedene Stationen in der Schutzstaffel und leitete ab 1941 die SS-Wachmannschaft des Konzentrationslager Buchenwald.

Anschließend wurde er Kommandeur der SS- Wachmannschaft im Konzentrationslager Lublin-Majdanek, das nur wenige Wochen nach dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion 1941 in Polen gegründet worden war, sowie im KZ Dachau.

Im September 1944 übernahm er den Posten als Kommandant des KZ-Außenlagerkomplexes Landsberg/Kaufering. Im November desselben Jahres wurde er jedoch wieder abgelöst, da er sich mit dem Bauleiter des Rüstungsprojekts überworfen hatte, der mehr sanitäre Anlagen und eine Entlausungseinrichtung für die Lager gefordert hatte. Langleist wurde in den KZ-Außenlagerkomplex Mühldorf verlegt.

Berichten zufolge soll er versucht haben, den KZ-Außenlagerkomplex Mühldorf vom Konzentrationslager Dachau loszulösen und unabhängig zu machen. Hierzu schuf er die Position des Adjutanten in Mühldorf, die es bisher in diesen Lagern nicht gab.

Langleist wurde im Dachauer Hauptprozess angeklagt und zum Tode verurteilt. Am 28. Mai 1946 wurde er in Landsberg gehängt.