Stadt der Jugend

In der bayerischen Stadt Landsberg am Lech schrieb Adolf Hitler nach seinem gescheiterten Putschversuch in seiner anschließenden Festungshaft 1924 das Buch „Mein Kampf“. Während der Zeit des NS-Regimes wurde die Stadt Landsberg am Lech als „Stadt der Jugend“ bekannt und zu einem zentralen Wallfahrtsort im Nationalsozialismus.

Mitglieder der HJ pilgerten zur Gefangenenanstalt in Landsberg. Im Festungshof fanden Feierlichkeiten und Ansprachen statt, wie hier von Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Quelle: Archiv Familie Posset

Im „Bekenntnismarsch der Hitlerjugend“ marschierten Delegationen der Hitlerjugend (HJ) im Anschluss an die Reichsparteitage der Jahre 1937 und 1938 aus vielen Teilen des Deutschen Reichs nach Landsberg.

Die Nationalsozialisten planten, das Gefängnis im „Wallfahrtsort der deutschen Jugend“ zur größten Jugendherberge des Deutschen Reichs umzubauen. Zudem wollten sie ein Aufmarschstadion bauen, das größer als der historische Altstadtkern von Landsberg gewesen wäre. Der letzte „Adolf-Hitler-Marsch“ nach Landsberg wurde abgebrochen, als die deutsche Wehrmacht Polen am 1. September 1939 überfiel.

Neben München und Nürnberg avancierte auch die Stadt Landsberg zur zentralen Stätte des Nationalsozialismus. Sie erhielt den Beinamen „Stadt der Jugend". Quelle: Archiv Familie Posset