Untertageverlagerungen und Arbeitsstätten

Das nationalsozialistische Regime plante insgesamt sechs bombensichere Bunkeranlagen, um Teile der deutschen Luftrüstungsindustrie unter die Erde zu verlegen. In den halbunterirdischen Bunkern sollten vor allem Produktionsstätten für komplette Flugzeugtypen entstehen. Bis zu 10.000 jüdische KZ-Häftlinge sollten pro Werk und pro Schicht insgesamt rund 300 Flugzeuge im Monat fertigen.

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Drei der großen bautechnisch identischen Bunkerprojekte wurden in der Umgebung von Landsberg am Lech begonnen. Sie trugen die Decknamen „Diana II“, „Walnuß II“ und „Weingut II“. Die Standorte der „Jägerbauten“ lagen aufgrund der vorgefundenen Kiesschichten näher beieinander als zuvor geplant.

Bunkerbaustelle
Als die Arbeiten auf der Bunkerbaustelle „Weingut II“ 1945 gestoppt wurden, war der Bunker bereits zu 70 Prozent fertiggestellt. Quelle: Stadtarchiv Landsberg

Für die Baustellen war die Organisation Todt (OT) verantwortlich. Sie installierte unter dem Decknamen „Ringeltaube“ eine Oberbauleitung, die das Projekt beaufsichtigte, und setzte Erich Wirth als Leiter und Rudolf Neuhaus als seinen Stellvertreter ein. Auf den Baustellen arbeiteten neben den OT-Angehörigen auch zivile Bauarbeiter, aber vor allem – von der SS bereitgestellte – jüdische KZ-Häftlinge.