Viktor Nečas

(geboren am 17. Dezember 1907 in Wien, gestorben am 1. April 1991 in Wien)
Häftlingsnummer: 24622

Viktor Nečas wurde am 17. Dezember 1907 in Wien geboren. 1937 kämpfte er als Freiwilliger bei den Internationalen Brigaden aufseiten der spanischen Republik gegen Francisco Franco und die Putschisten. Nach dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs wurde Nečas 1939 in den französischen Lagern Saint-Cyprien, Gurs und Le Vernet interniert. Anschließend wurde er an das Deutsche Reich ausgeliefert, wo er ab Oktober 1940 in Wien inhaftiert wurde.

Der gebürtige Österreicher Viktor Nečas wurde in dem Lager Kaufering III als Lagerältester eingesetzt. Ihm gelang es, das Lagerbuch vor der Vernichtung zu bewahren. Quelle: KZ-Gedenkstätte Dachau

Im April des darauffolgenden Jahres wurde der Inhaftierte als „Spanienkämpfer“ und Kommunist in das KZ Dachau gebracht. Eingesetzt wurde er zuerst als Blockschreiber, später als Kellner im SS-Kasino. Die Tätigkeiten brachten ihm Sonderprivilegien ein, die er nach seiner Versetzung in den KZ-Lagerkomplex Kaufering behielt. Als einer der wenigen nichtjüdischen Häftlinge im Lager Kaufering III wurde er von der SS als Lagerältester eingesetzt.

Als freiwilliger österreichischer Spanienkämpfer war Viktor Nečas (4. v. l.) einer der wenigen nichtjüdischen Häftlinge in Kaufering. Quelle: Spanienarchiv im DÖW

Als die SS-Wachmannschaft angesichts der näher rückenden US-amerikanischen Truppen das Lagerbuch verbrennen wollte, bewahrte es Viktor Nečas vor den Flammen. Er trug das Buch während seiner gesamten Rückreise in seine Heimatstadt bei sich. Im Jahr 1973 übergab er es dem Jüdischen Museum in New York. In Wien arbeitete er als Hauselektriker. Er verstarb am 1. April 1991 in seiner Heimatstadt.