Kaufering II (Stoffersberg)

Von dem KZ-Außenlager Kaufering II (Stoffersberg) ist heute nichts mehr zu sehen. Es befand sich im Ortsteil Stoffersberg der Gemeinde Igling. Der erste Häftlingstransport mit 2.000 Gefangenen erreichte das Lager am 29. Juli 1944. Im Verlauf des Bestehens wurde das Lager weiter ausgebaut.

Die Grenzlinien des ehemaligen Lagers Kaufering II. Quelle: Stiftung Bayerische Gedenkstätten/Rainer Viertlböck
Lager II unterstand zuletzt dem SS Lagerführer Otto Moll. Ende April 1945 befahl er den KZ-Häftlingen den Marsch nach Dachau. Quelle: Carls Luftbild Datenbank

Mit über 60 Erdhütten, in denen jeweils etwa 50 Personen Platz hatten, war Kaufering II für etwa 3.300 KZ-Häftlinge ausgelegt. Nachweisbar sind etwa 2.350 Personen im Jahr 1944 in dieses KZ-Außenlager überstellt worden. Nach Verlegungen der KZ-Häftlinge und des Lagerpersonals kann eine Belegung des Lagers im Frühjahr 1945 nicht nachgewiesen werden. Im März 1945 übernahm Otto Moll als Lagerführer das Lager Kaufering II. Überstellungen von KZ-Häftlingen der Messerschmitt-Produktion im Raum Augsburg folgten.

Die neuangekommenen Gefangenen wurden als Zwangsarbeiter für den Bau, die Instandhaltung und den Transport von Maschinen und Maschinenteilen in der Bunkerbaustelle „Weingut II“ eingesetzt.

Laut Lagerführer Moll befahl er am 25./26. April 1945 den Marsch zu Fuß nach Dachau. Heute wird das ehemalige Lagergelände landwirtschaftlich genutzt.

Im Lager II lebte man anfangs teilweise in großen Zelten, später in Erdhütten. Sehr primitiv war das, was man Waschstube und Toilette nannte, aber es gelang uns, uns doch sauber zu halten und nicht verlaust zu werden. Anfangs waren dort fast ausschließlich litauische Juden. Allmählich wuchs die Sterblichkeit und anstelle der Verstorbenen brachte man jüdische Häftlinge aus vielen europäischen Staaten: der Tschechoslowakei, aus Holland, Österreich, Ungarn.

– Dmitrijus Gelpernas über Lager II

Quellverweis

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