KZ-Friedhof, Seestall

Das KZ-Außenlager Kaufering VIII entstand Anfang September 1944 auf einem Wiesengelände wenige hundert Meter westlich von Seestall. Die Toten des Lagers mussten von Mitgefangenen in einem Waldstück am Lech verscharrt werden. Laut Unterlagen des zuständigen Landratsamtes aus der unmittelbaren Nachkriegszeit handelt es sich um 22 jüdische Opfer.

Die KZ-Grab- und -Gedenkstätte im Jahr 1951. Quelle: Stiftung Bayerische Gedenkstätten

Die erste, provisorische Gedenkstätte an dieser Stelle wurde vom Kreisbauamt Landsberg errichtet. Eine einfache Holzstele mit Davidstern markierte die Grabstelle.

Zwei Informationstafeln, die auf Initiative des Bürgerforums „Buntes Fuchstal" aufgestellt wurden, geben seit 2020 Aufschluss über die Geschichte des Ortes. Quelle: Archiv Alexandra Senfft

1950 begann das Bayerische Landesentschädigungsamt mit der Errichtung einer KZ-Gedenkstätte. Die Holzstele wurde durch ein sechseckiges Mahnmal aus hellem Muschelkalk ersetzt, das von einem Pflanzenbeet in Form eines Davidsterns umgeben ist. Das Mahnmal trägt ebenso wie die damalige Holzstele die Inschrift:

WIR
WAREN
JUDEN
DAS WAR
UNSERE
SCHULD

Die Aufnahme zeigt die erste KZ-Grab- und -Gedenkstätte um 1950. Quelle: Stiftung Bayerische Gedenkstätten