Zwangsarbeit im KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering

Die meisten KZ-Häftlinge des KZ-Außenlagerkomplexes waren mit Bauarbeiten beschäftigt. Anfangs bei der Errichtung der Häftlingsunterkünfte, dann im Straßen- oder Gleisbau, bei Kanalarbeiten, bei der Herstellung von Betonfertigteilen sowie beim Bau der Rüstungsbunker. Einige Inhaftierte wurden auch mit Arbeiten in der Landwirtschaft, zum Beispiel als Erntehelfer oder bei der Feldbestellung, belegt.

Die knapp 3.000 KZ-Häftlinge aus Lager XI wurden für die Bunkerbaustellen Weingut II und Diana II eingesetzt. Hier arbeiten einige von ihnen gerade an einer massiven Betonkonstruktion. Quelle: Yad Vashem Item ID: 101213 Archival Signature: 4AO6

In fast allen Bereichen hatten die KZ-Häftlinge körperliche Schwerstarbeit zu leisten – ein Unterschied zwischen Frauen und Männern wurde nicht immer gemacht. Die Inhaftierten in den Baukommandos wurden bis zur völligen Erschöpfung und Entkräftung gefordert. Daneben verrichteten sie Arbeiten in den Lagerkommandos. In der OT-Küche wurden vermehrt weibliche Häftlinge eingesetzt, andere Aufgaben waren die Reinigung des Lagers und die Holzbeschaffung.

Zeitzeuge Bela Glied über seine Zeit im KZ-Außenlagerkomplex Landsberg/Kaufering. Quelle: KZ-Gedenkstätte Dachau

Auf Brettern mussten wir den Zement hinunter in den Keller tragen. Wir Kanzleimenschen, ausgehungert, 50-Kilo-Säcke Zement! Wenn ihnen ein Sack heruntergefallen ist, ist er zerrissen. Dann haben sie Schläge bekommen (…)

– Dr. Kurt Deutsch über den Arbeitsalltag

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Die tägliche Arbeitszeit lag etwa zwischen acht und zwölf Stunden, einen Ruhetag gab es zumeist nur am Sonntag. Nicht nur in den Lagern waren die hygienischen Verhältnisse katastrophal, auch auf den Baustellen gab es für die Gefangenen häufig weder Waschmöglichkeiten noch Toiletten.

Die KZ-Häftlinge leisteten auf den Bunkerbaustellen körperliche Schwerstarbeit. Ihr Tod wurde dabei willentlich in Kauf genommen. Quelle: Stadtarchiv Landsberg